Winterprogramm 2019/20

Der Verein bietet im Herbst und Winter Vorträge und andere Veranstaltungen an.
Download [4.200 KB] Flyer Winterprogramm 2019/2020

Wenn nicht anders angegeben, finden die Vorträge im Marcus-Heinemann-Saal des Museums Lüneburg statt, Eingang Wandrahmstr. 10

Eintritt 4 € (Mitglieder bei Vorlage des
Mitgliedsausweises oder mit besonderem Hinweis frei),
Spenden sind willkommen.

Mittwoch, 9. Oktober 2019, 19:00 Uhr


Lüneburger Heide – Natur zwischen Heidekraut und Wacholder

Jürgen Borris, Holzminden

Ehemals eine ungeliebte, karge Landschaft, in der das Leben für die Menschen außerordentlich beschwerlich war – das war die Lüneburger Heide. Heute ist sie eine alte Kulturlandschaft, der die bäuerliche Kultur abhanden gekommen ist. Diese Region im Herzen Niedersachsens ist voller Spannungen und Widersprüche – Landschaftsgärtnerei versus Naturschutz, Massentourismus und „Hermann-Löns-Romantik“ einerseits, dünne Besiedlung, Einsamkeit und militärisch aktive Truppenübungsplätze andererseits. Ist das ein lohnendes Ziel für Naturbeobachter? Die hier angekündigte Präsentation ist der Versuch einer Antwort darauf. In einer vertonten Bilderschau, die life kommentiert wird, zeigt der Fotograf in beeindruckenden Bildern Pflanzen, Tiere, Landschaften und den wirtschaftenden Menschen dieses besonderen Lebensraums.

Jürgen Borris (geb. 1955) ist von Beruf Bankkaufmann, seit seinem Eintritt in den Ruhestand aber Vollzeit-Naturfotograf mit besonderem Interesse an Waldlebensräumen. Seine Bilder sind in zahlreichen Büchern veröffentlicht. Er ist Mitglied der Gesellschaft deutscher Tierfotografen (GdT) und war von 1999 bis 2001 ihr Präsident.

 

Mittwoch, 20. November 2019, 19:00 Uhr

Alexander von Humboldt und der Kosmos der Biodiversität

Prof. Dr. Wilhelm Barthlott, Bonn

Alexander von Humboldt (1769-1859), einer der großen Gelehrten des 19. Jahrhunderts, bereiste von 1799 bis 1804 den Amerikanischen Doppelkontinent. Die in vielen Folio-Bänden über Jahrzehnte publizierten wissenschaftlichen Ergebnisse sind bis heute eine Grundlage der Erforschung Lateinamerikas, gleichzeitig eine Grundlage der modernen Tropenökologie und Pflanzengeographie (u.a. Höhenzonierung der Vegetation, Klimazonen, Lebensformen) und der Biodiversitätsforschung. Mit seinen Kosmos-Bänden und Vorlesungen erreichte er ein breites Publikum.  Beeindruckt von der Vielzahl der Pflanzen der Andentäler stellte er ab 1809 Hochrechnungen zur Biodiversität mit außerordentlicher Präzision an, die noch heute beeindrucken. Der Vortragende, der als Botaniker weite Strecken von Humboldts Reiseroute aus eigener Erfahrung kennt, gibt einen Überblick zu Humboldts „Naturgemälde der Tropen“ – auch mit einem Blick auf die aktuellen dramatischen Änderungen der Diversität.

Prof. Dr. Wilhelm Barthlott (geb. 1946), Studium der Biologie, Chemie, Physik und Geographie in Heidelberg, ist emeritierter Professor für Botanik und langjähriger Direktor der Botanischen Gärten der Universität Bonn. Seine Arbeitsgebiete sind die Bionik und Biodiversitätsforschung, auch im historisch-kulturellen Zusammenhang. Zahlreiche Publikationen und Bücher, Mitglied (u.a.) der Akademie der Wissenschaft und Literatur zu Mainz, der NRW-Akademie der Wissenschaft und Künste und der Deutschen National-Akademie Leopoldina. Er ist Träger des Deutschen Umweltpreises und zahlreicher weiterer Auszeichnungen.

 

Mittwoch, 11. Dezember 2019, 19:00 Uhr

Mit einer Dauerwelle durch den Winter: das Reh - Wildtier des Jahres 2019

Frank Allmer, Lüneburg

Das Reh ist unser am häufigsten zu beobachtendes Großsäugetier. Der Referent berichtet, wie sich Rehe auf kalte Winterzeiten vorbereiten, dass sich Mann oder Frau an ihrem Hinterteil erkennen, dass Rehe in Zeiten der Liebe für Menschen gefährlich sein können, dass Rehe und Wölfe im Wendland im gleichen Revier gut mit einander auskommen und viele weitere, spannende Details zu ihrer Biologie.

Frank Allmer (geb. 1939) ist Wissenschaftsjournalist, der zusammen mit seiner Frau Regina zweimal wöchentlich interessante Phänomene aus der Natur in der Sendung „Biotop“ von Radio ZuSa vorstellt. Er ist Autor mehrerer Bücher, besonders über Vögel, und an allen Themen interessiert, die den Schutz unserer Natur und Umwelt betreffen.

 

Mittwoch, 22. Januar 2020, 19:00 Uhr

Das Moor der Taucher

Dr. Günther Bethge, Echem

In Skandinavien brüten zahlreiche Vogelarten, die auf ihren Zügen in den Süden gelegentlich auch bei uns zu beobachten sind. Eine von ihnen ist der Sterntaucher, der auch an kleinsten Seen nisten kann und kleine Fische fängt. Normalerweise ist er ein Einzelbrüter, doch an einigen Stellen, unter besonderen Bedingungen, kommt es auch zu Koloniebruten dieses faszinierenden Seetauchers. Eine solche ist „das Moor der Taucher“, wo auch zahlreiche andere Vogel- und Tierarten leben.

Dr. Günther Bethge (geb. 1935) war beruflich als Tierarzt tätig und hat es sich zur Aufgabe gemacht, Europas Vogelarten und ihre Biologie in hervorragenden Fotodokumenten festzuhalten.

 

Mittwoch, 5. Februar 2020, 19:00 Uhr

Im Fokus der Illustratoren: Die heimische Tierwelt

Dr. Hans-Jörg Wilke, Ueckermünde

Das illustrierende Tierbild prägte fast 100 Jahre lang die zoologische Literatur und erlebte in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts eine Blütezeit. Vor allem neue Druck- und Reproduktionstechniken sowie die Gründung Zoologischer Gärten beeinflussten die Arbeit der Künstler. Der wachsende Bedarf an modernen Abbildungen erforderte von ihnen malerisches und zeichnerisches Können sowie Ideenreichtum und Flexibilität.

Auch die Darstellung heimischer Tiere unterlag einem grundlegenden Wandel. Das Abzeichnen von Präparaten wurde durch die Visualisierung in menschlicher Obhut lebender Tiere abgelöst und letztlich durch Beobachtungen in freier Natur ersetzt. Tiere mit ihren typischen Verhaltensweisen in der Landschaft prägten besonders nach 1900 die Buchillustration und führten schließlich zum biologischen Tierbild. Der Referent zeichnet diese Entwicklung nach und stellt die bedeutendsten Illustratoren und ihre wichtigsten Werke vor.

Dr. Hans-Jörg Wilke (geb. 1959) ist seit drei Jahrzehnten beruflich im brandenburgischen Nationalpark Unteres Odertal tätig. Er ist an historischen Themen interessiert und hat mehrere Bücher zur Veränderung seiner Heimatregion im Nordosten Deutschlands in den vergangenen 150 Jahren publiziert. Die Geschichte der Tierillustration in Deutschland hat er zum Thema seiner Doktorarbeit 2016 gemacht.

 

Mittwoch, 11. März 2020, 19:00 Uhr

Jahreshauptversammlung/Mitgliederversammlung des NWV mit anschließendem Vortrag:

"Aktuelles aus der Naturschutzarbeit an der Elbe"

Prof. Dr. Johannes Prüter, Radegast

Gäste sind willkommen!