Winterprogramm 2025/26

Bereits zum dritten Mal führen der Naturwissenschaftliche Verein, das Museum Lüneburg, das Institut für Ökologie der Leuphana Universität sowie die Alfred Toepfer Akademie für Naturschutz ihr gemeinsames Winter-Vortragsprogramm durch. Wir wollen damit Einblicke in die Naturkunde, aktuelle Fragen der Naturwissenschaften sowie des Naturschutzes gewähren, die sich an Vereinsmitglieder und weitere Interessierte in der Region richten sowie auch an Studierende der Universität.
Wir wollen bekannte und erfahrene Referierende ebenso zu Wort kommen lassen wie Nachwuchskräfte, die sich auf den Weg der Naturwissenschaften und des Naturschutzes begeben haben.

Flyer Winterprogramm 2025/2026 Download [211 KB]

 

Die Veranstaltungsorte wechseln zwischen dem Museum und der Universität.
Der Eintritt ist frei. Um Spenden wird gebeten.
Gerne können Gäste der Veranstaltung im Museum Lüneburg zwischen 17 und 18 Uhr, dem Beginn des Vortrags, das Museum bei freiem Eintritt besuchen.

Ansprechpartner der beteiligten Organisationen

Leuphana Universität Lüneburg
Dr. David Walmsley (david.walmsley@leuphana.de)
PD Dr. Andreas Fichtner (andreas.fichtner@leuphana.de)
Prof. Dr. Werner Härdtle (werner.haerdtle@leuphana.de)

Alfred Toepfer Akademie für Naturschutz
Dr. Janine Sybertz (janine.sybertz@nna.niedersachsen.de)

Museum Lüneburg
Christina Broesike (c.broesike@museumlueneburg.de)

Naturwissenschaftlicher Verein Lüneburg
Prof. Dr. Johannes Prüter (prüter.radegast@t-online.de)
Dr. Christoph Hinkelmann (garrulax@arcor.de)

Mittwoch, 15. Oktober 2025, 18:00 Uhr,
Marcus Heinemann-Saal, Eingang Wandrahmstraße

Landschaftsrekonstruktion und Klimawandel (Megaherbivorentheorie)
Prof. Dr. Brigitte Urban und Dr. Martin Theuerkauf, Lüneburg

Bis zum Ende der letzten Eiszeit war Mitteleuropa geprägt durch das zahlreiche Vorkommen großer Säugetiere, wie Waldelefant oder Wasserbüffel in den Warmzeiten oder Mammut und Wollnashorn in den Kaltzeiten. Die meisten dieser so genannten Megaherbivoren sind heute ausgestorben. Ohne Zweifel beeinflussten diese Tiere ihre Umwelt, mittelbar vor allem die Vegetation, unmittelbar dann aber auch kleinere Säuger, Insekten, Vögel etc. Bis heute ist allerdings umstritten, wie groß dieser Einfluss tatsächlich war. Eine Vorstellung ist, dass die Megaherbivoren durch ihre Aktivität in Mitteleuropa auch in den Warmzeiten eine weitgehend offene, savannenartige Vegetation geschaffen haben. Pollenanalysen zeigen dagegen sowohl für den Beginn der jetzigen Warmzeit, das Holozän, als auch für früheren Warmzeiten wie das Eem Interglazial, eine Dominanz von Baumpollen. Diese Befunde deuten eine dichte Bewaldung Mitteleuropas in diesen Warmzeiten an. Allerdings ist die Interpretation solcher Pollendaten keineswegs einfach. Zum einen produzieren einzelne Pflanzen Pollen in ganz unterschiedlicher Menge - die meisten Kräuter produzieren deutlich weniger Pollen als unsere heimischen Baumarten. Sie sind daher in den Pollendaten deutlich unterrepräsentiert. Zudem wird Pollen der Kräuter meist schlechter verbreitet als Pollen hoher Bäume. Moderne Verfahren versuchen, solche Effekte in den Pollendaten zu korrigieren. Im Vortrag werden aktuelle Arbeiten zu diesem Thema aus Niedersachsen vorgestellt. Zudem stellen wir neue methodische Ansätze vor. So erlauben KI basierte Verfahren, die Pollenanalyse deutlich zu beschleunigen, und damit die zeitliche Auflösung der Analysen zu erhöhen. Zudem können zusätzliche Proxies, wie z.B. die Sporen Dung zersetzender Pilze und Mikroholzkohlen, erfasst werden. Diese erlauben nähere Erkenntnisse sowohl über Vorkommen der Megafauna als auch über mögliche menschliche Aktivität.

Frau Univ.-Prof. Prof. h.c. Dr. rer. nat. Brigitte Urban ist Biogeowissenschaftlerin und leitet die Arbeitsgruppe Landschaftswandel am Institut für Ökologie der Leuphana Universität Lüneburg. Sie lehrt und forscht im internationalen Kontext zu den Themen nachhaltiger Land-, Boden- und Wassernutzung sowie Klima- und Umweltentwicklung. Ein Schwerpunkt ihrer Arbeit ist die Rekonstruktion der Landschaftsentwicklung im Pleistozän. Seit dessen Entdeckung ist sie maßgeblich an der paläoökologischen Erforschung des Fundplatzes Schöningen mit seinen einzigartigen Speer-Funden beteiligt. Seit 2023 leitet sie an der Leuphana das vom Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur geförderte Projekt CCEHN: Climate Change & Early Humans in the North.
Dr. Martin Theuerkauf ist Biologe mit den Schwerpunkten Landschafts- und Paläoökologie an der Leuphana Universität Lüneburg in der Fakultät Nachhaltigkeit im Institut für Ökologie. Er hat sich auf die Entwicklung quantitativer Methoden zur Auswertung von Pollendaten spezialisiert, um die Vegetation der Vergangenheit genauer und verlässlicher rekonstruieren zu können. Darüber hinaus beschäftigt er sich mit KI-basierten Verfahren zur automatischen Erkennung von Pollen und anderen mikroskopisch kleinen Objekten. Seit 2023 ist er als wissenschaftlicher Mitarbeiter im Projekt CCEHN: Climate Change & Early Humans in the North an der Leuphana Universität Lüneburg tätig. E-Mail: martin.theuerkauf@leuphana.de

Mittwoch, 29. Oktober 2025, 18.00 Uhr
Leuphana Universität Lüneburg (Hörsaal 5, hinter dem Zentralgebäude)

Beweidung schafft Dynamik und Biodiversität
Eine Chance für Biodiversitäts- und Klimaschutz

Prof. Dr. Gert Rosenthal, Kassel

Rinder im NSG Höltigbaum©W.Härdtle

Großflächige Beweidungssysteme haben über Jahrhunderte an vielen Orten Europas großartige, vielfältige Landschaften hervorgebracht, die heute oft Leitbild für den Naturschutz darstellen. Vielfach sind es halboffene, savannenähnliche Landschaften mit einem Mosaik aus unterschiedlichen Entwicklungsstadien der Vegetation vom baumfreien Grasland über Gebüschgesellschaften bis zum Wald, wie zum Beispiel die atlantischen Heiden des nördlichen Mitteleuropa, die Kalkmagerrasen Süddeutschlands oder die Almenden der Alpenlandschaften. Die von Weidetieren (wie zum Beispiel Rindern) mit all ihren Lebensäußerungen, wie Fressen, Zertreten, Absetzen von Kot, Transport von Pflanzensamen etc. erzeugten „Störungen“ sind Triebkraft für klein- oder großräumige, kurz- oder langzeitigere Dynamiken, die eine enorme Artenvielfalt auf verschiedenen räumlichen Ebenen hervorbringen. Im Vortrag soll an Beispielen aus ganz Europa die faszinierende Vielfalt solcher Beweidungssysteme und –landschaften vorgestellt und die Leitbildfunktion für den Naturschutz beleuchtet werden.

Prof. Dr. Gert Rosenthal arbeitet im Fachgebiet Landschafts- und Vegetationsökologie an der Universität Kassel und ist dort Leiter des Institutes für Landschaftsarchitektur und Landschaftsplanung. Seine Forschungsschwerpunkte sind u.a. Renaturierungsökologie, Vegetationsdynamik, Sukzessionsforschung sowie Ausbreitungs- und Populationsbiologie von Pflanzen. In diesen Themenfeldern leitete er zahlreiche Forschungsprojekte, so z.B. zur Umsetzung der Nationalen Biodiversitätsstrategie, zur Bedeutung von Prozessschutz- und Wildschutzgebieten sowie zu Konzepten alternativer Landnutzungsmethoden in Offenlandökosystemen.

 

Mittwoch, 12. November 2025, 18:00 Uhr,
Marcus Heinemann-Saal, Eingang Wandrahmstraße

Jakobs-Greiskraut (Jacobaea vulgaris): Des Kaisers neue Kleider 2.0
PD Dr. Sabine Aboling, Hannover

Jakobsgreiskraut, Blütenstand©S.Aboling

Jakobs-Greiskraut, auch Jakobs-Kreuzkraut genannt, kommt häufig in artenreichem Grünland vor. Während es für Pferde und Rinder giftig sein kann, wird es von Schafen und Ziegen gut vertragen. Der Vortrag zeigt, dass das naturschutzfachlich unersetzliche Beweiden von artenreichem Grünland trotz Vorkommen dieser Pflanze tiergesundheitlich und lebensmittelrechtlich unbedenklich ist – sofern genug Futteralternativen vorhanden sind. Auch werden unveröffentlichte und unbekannte Ergebnisse zur Fütterung von Kreuzkraut im Heu an Pferde präsentiert.

PD Dr. Sabine Aboling ist Biologin. Nach verschiedenen wissenschaftlichen Stationen im In- und Ausland arbeitet Frau Dr. Aboling seit 2006 als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Tierernährung der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover. Dort hat sie sich 2013 im Fachgebiet „Vegetations-ökologische Grundlagen der Wildtierernährung“ habilitiert.

 

Mittwoch, 26. November 2025, 18:00 Uhr,
Leuphana Universität Lüneburg (Hörsaal 5, hinter dem Zentralgebäude)

Mut zur Esche!
Dr. Katharina Mausolf, Kiel

Abgestorbene Esche©K.Mausolf

Was wäre, wenn es das Eschentriebsterben in Europa nicht gäbe? Seit seinem ersten Auftreten Anfang der 2000er Jahre sterben Eschen großflächig ab. Dies hat nicht nur Auswirkungen auf die Baumart selbst, sondern beeinflusst auch das Funktionieren der Ökosysteme, in denen sie vorkommt. Im Vortrag werden die ökologischen Auswirkungen des Eschentriebsterbens mit Ergebnissen aus aktuellen Forschungsprojekten dargestellt und Perspektiven für den Umgang mit dem Eschentriebsterben aufgezeigt.

Die Esche stellt für zahlreiche Insekten, Pilze und Vögel ein wichtiges Habitat dar und ist mit einer beträchtlichen Anzahl unterschiedlicher Arten assoziiert. Oftmals sind die Eschenanteile auf Sonderstandorten, z. B. Schlucht- und Hangmischwäldern (LRT 9180*), Hart- und Weichholzauen und deren Übergängen (LRT 91E0*, 91F0) und in Eichen-Hainbuchen-Wäldern (9160, 9170) sowie Orchideen-Kalk-Buchenwäldern (9150) besonders hoch. Gerade diese Sonderstandorte sind in der Regel besonders artenreich. Die Esche leistet einen unverzichtbaren Beitrag zur Biodiversität und damit zum Funktionieren des Naturhaushalts. Dies gebietet besondere Beachtung des Arten- und Biotopschutzes bei der Behandlung geschädigter Bestände. Welche Perspektiven sich für eschenreiche Wälder ergeben, wird anhand der Ergebnisse aus den Projekten FraDiv (Universität Kiel) und FraxForFuture (Verbundprojekt) vorgestellt.

Dr. Katharina Mausolf wurde an der Leuphana Universität Lüneburg zur Bedeutung der Standortskontinuität für die Ökosystemfunktionen von Buchenwäldern promoviert. Seit 2019 koordinierte sie das Projekt FraDiv – Zur Bedeutung des Eschentriebsterbens für die Biodiversität von Wäldern an der Universität Kiel. Heute steht sie im Dienst der Schleswig-Holsteinischen Landesforsten, wo sie als wissenschaftliche Fachkraft praxisnah Naturschutzaufgaben in den Landeswäldern plant, begleitet und umsetzt.

 

Mittwoch, 10. Dezember 2025, 18:00 Uhr,
Marcus Heinemann-Saal, Eingang Wandrahmstraße

Tschad – Durch das Tibesti-Gebirge zu den Ounianga-Seen
Eine Reise ins Herz Afrikas

Jens und Heidi Hering, Limbach-Oberfrohna

Am Vulkankrater Trou au Natron©J.Hering

Im Mai 2024 bereisten Jens Hering und seine Frau Heidi bereits zum vierten Mal seit 2021 den Tschad, das Herz Afrikas. Ein Schwerpunkt der ornithologisch ausgerichteten Touren waren mehrfach das Gebiet von Ounianga, die größte Seenlandschaft der Sahara. Die fünftägige Anreise zu diesem surrealen Ort „am Ende der Welt“ bei bis zu 50 °C im Schatten, der Kauf von zwei Schafen für 300 Euro als Vorrausetzung für stundenlange Verhandlungen mit dem tiefverschleierten Frauenrat von Ounianga Serir zum Betreten des UNESCO-Welterbegebietes und der Fund eines Massen-Brutplatzes einer gefährdeten Wasservogelart in der größten Wüste der Welt lassen das Erlebte der Reisenden erahnen. Daneben besuchten sie auf den Spuren des berühmten Afrikaforschers Gustav Nachtigal das Tibesti-Gebirge im Nordwesten des Landes, in dem über ein halbes Jahrhundert keine Ornithologen mehr geforscht hatten. Dabei stand auch die Untersuchung eines der entlegensten Orte unserer Erde auf dem Programm. An einem Tag wurde der Ab- und Aufstieg in den 1.000 m-tiefen Vulkankrater des Trou au Natron gewagt, um erstmals überhaupt die Vogelwelt in diesem „Höllenloch“ zu studieren. In dem heute hyperariden Bergland, in dem Vulkane ausbrechen, die aufgrund der Abgelegenheit neben den hier lebenden Tubu nur von Astronauten wahrgenommen werden, gelang zudem eine überraschende Entdeckung. In Vulkangestein sind unzählige, tausende Jahre alte Bruthöhlen von Bienenfressern, Eisvögeln und Uferschwalben erhalten geblieben. Daraufhin konnten die ersten historischen Vogelbrutplätze überhaupt wissenschaftlich beschrieben werden. Schließlich werden einzigartige Fotos aus dem südlichen Tschad den Vortrag abrunden, wo im Februar 1960 am Chari-Fluss der berühmte DDR-Tierfotograf Helmut Drechsler tödlich verunglückte. Ein Ziel war hier das Auffinden der Absturzstelle und des Grabes.

Jens Hering arbeitet seit 1992 in der sächsischen Naturschutzverwaltung, ist im Beirat der Deutschen Ornithologischen Gesellschaft e.V. und im Vorstand des Vereins Sächsischer Ornithologen e.V. tätig. Seit Jahrzehnten beschäftigt er sich vor allem mit Rohrsängern auf dem afrikanischen Kontinent sowie auf subtropischen und tropischen Inseln. Zu seinen Schwerpunktprojekten in Afrika zählt auch die Erforschung der Avifauna des Nassersees in Südägypten.

Heidi Hering arbeitet als Qualitätsmanagerin in der Automobilindustrie. Im Verein Sächsischer Ornithologen e.V. ist sie maßgeblich am Aufbau der Bibliothek beteiligt und verwaltet mit den Zeitschriften- und Buchbestand. Seit zwei Jahrzehnten unterstützt sie ihren Mann bei der ornithologischen Feldarbeit in Afrika und Vorderasien.

 

Mittwoch, 7. Januar 2026, 18:00 Uhr,
Marcus Heinemann-Saal, Eingang Wandrahmstraße

Schnucken und Schäfer – vom Aussterben bedroht?
Dr. Heike Brenken, VNP Stiftung Naturschutzpark, Schneverdingen (Tütsberg)

Heidschnuckenwidder©N. Ingwersen

Die Lüneburger Heide, eine der ältesten, historischen Kulturlandschaften in Europa, wird seit Jahrhunderten von Heidebauern und Schäfern „behütet“. Heute ist es vor allem der Naturschutz, der zur Erhaltung der Heidschnuckenherden und damit zum Lebensunterhalt der Hirten beiträgt. Der Vortrag erläutert den aktuellen Stand der Heidebauernwirtschaft und Schnuckenhaltung im NSG Lüneburger Heide, deren Einbindung in die heutigen Naturschutzziele und die Herausforderungen, die mit der Erhaltung alter Nutztierrassen und sogenannter tiergenetischer Ressourcen verbunden sind.

Frau Dr. Heike Brenken, geb. 1969, studierte von 1988 bis 1995 Landschafts- und Freiraumplanung an der Universität Hannover und absolvierte in dieser Zeit von 1992 bis 1993 ein Studium Landscape Architecture an der University of Edinburgh. 2002 wurde sie an der Universität Hannover promoviert.

Sie war von 1995 bis 2004 wissenschaftliche Mitarbeiterin der Universität Hannover, Institut für Landschafts- und Freiraumplanung und ist seit 2004 Mitarbeiterin bei der VNP Stiftung Naturschutzpark Lüneburger Heide – Landschaftspflegehof Tütsberg mit dem Schwerpunkt Dokumentationen, Einsatz und Zucht von Dülmener Pferden in der Landschaftspflege und widmet sich dem Forschungsprojekt ÖkoKult und der Öffentlichkeitsarbeit. Auch ist sie im Vorstand der Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen e.V. und der IG Dülmener Wildpferd.

 

Mittwoch, 21. Januar 2026, 18:00 Uhr,
Leuphana Universität Lüneburg (Hörsaal 5, hinter dem Zentralgebäude)

Der Waldwanderer – 6000 Kilometer durch Deutschland
Was wir jetzt für unsere Wälder tun können

Gerald Klarner, Stuttgart

Gerald Klamer©G.Klamer

Auf den Spuren des Klimawandels: Nach 25 Jahren als Forstbeamter kündigt Gerald Klamer seine sichere Stelle, löst seine Wohnung auf und unternimmt eine einmalige Wanderung: Knapp 6000 Kilometer geht er quer durch Deutschland, um herauszufinden, wie es wirklich um unsere Wälder steht. Dabei entdeckt er sowohl Katastrophengebiete apokalyptischen Ausmaßes als auch urwaldartige Regionen, die Hoffnung auf eine grüne Zukunft machen. Unterwegs trifft er auf Förster, Wissenschaftler, Aktivisten und Politiker und erfährt von ihnen, wie die Forstwirtschaft den Wald stärken kann – und was wir alle durch unseren Lebensstil zur Erhaltung des Waldes beitragen können.

Gerald Klamer, geboren 1967, war über 25 Jahre Förster in Hessen. Neben dem Wald gilt seine Leidenschaft dem Wandern, am liebsten in Wildnisgebieten überall auf der Welt. Er unternahm zahlreiche mehrmonatige Touren, unter anderem durch den Himalaja, die Anden, die Rocky Mountains, die Alpen und Skandinavien. Auf diesem Erfahrungsschatz aufbauend begann er im Februar 2021, fast 6000 Kilometer durch Deutschland zu wandern, worüber in zahlreichen Medien von Spiegel bis ZDF berichtet wurde. Auf seinen Blogs Waldbegeisterung und Trekking wild erzählt er außerdem regelmäßig von seinen Naturbeobachtungen und Reisen.

 

Mittwoch, 4. Februar 2026, 18:00 Uhr,
Leuphana Universität Lüneburg (Hörsaal 5, hinter dem Zentralgebäude)

Wie entsteht ein (modernes) Arzneimittel?
Dr. Rolf-Dieter Aye, Lüneburg

Tablettenvielfalt©ChatGPT Image

Die Entwicklung neuer Arzneimittel ist mit einem hochkomplexen, langwierigen und vor allem auch äußerst kostenintensiven Verfahren verbunden. Fast immer sind gentechnische Methoden beteiligt. Den Ablauf solch eines Entwicklungsprozesses, der mit der Erforschung eines neuen Wirkstoffs beginnt und mit der Zulassung des Arzneimittels seinen Abschluss findet, stellt der Apotheker Dr. Rolf-Dieter Aye beispielhaft dar. Dabei geht es auch um die Zukunft der Entwicklung neuer Arzneimittel - besonders bei der Behandlung seltener Krankheiten.
Dr. Rolf-Dieter Aye wurde 1940 in Frankfurt/Oder (heute polnische Ostseite) geboren, entstammt einer alten Apothekerfamilie (7. Generation durchgehend), studierte in Marburg und Tübingen Pharmazie und wurde in pharmazeutischer Chemie promoviert. Von 1968 bis heute schloss sich eine fast durchgehende Tätigkeit als Angestellter, dann freiberuflich in der Pharmaindustrie an. Von 1974 bis 2008 war er Inhaber der Kran-Apotheke in Lüneburg. Er ist öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger für pharmazeutische Chemie und Arzneimittelzulassungen bei der IHK Lüneburg-Wolfsburg und externer Sachverständiger für pflanzliche und homöopathische Arzneimittel bei der nationalen Arzneimittelzulassungsstelle (BfArM). Er publizierte über die Entwicklung und Herstellung von insbesondere pflanzlichen und Augenarzneimitteln und engagiert sich ehrenamtlich im Museum Lüneburg.

 

Mittwoch, 11. März 2026, 18:00 Uhr,
Museum Lüneburg

Mitgliederversammlung des Naturwissenschaftlichen Vereins
evtl. mit Kurzvortrag aus den eigenen Reihen.