Winterprogramm 2024/25

In der neu konzipierten Vortragsreihe wird das traditionsreiche Winterprogramm des Naturwissenschaftlichen Vereins in Zusammenarbeit mit dem Museum Lüneburg, dem Institut für Ökologie der Leuphana Universität sowie der Alfred Toepfer Akademie für Naturschutz angeboten.Wir wollen damit Einblicke in die Naturkunde, aktuelle Fragen der Naturwissenschaften sowie des Naturschutzes gewähren, die sich an Vereinsmitglieder und weitere Interessierte in der Region richten sowie auch an Studierende der Universität.
Wir wollen bekannte und erfahrene Referierende ebenso zu Wort kommen lassen wie Nachwuchskräfte, die sich auf den Weg der Naturwissenschaften und des Naturschutzes begeben haben.

Flyer Winterprogramm 2024/2025 Download [273 KB]

 

Die Veranstaltungsorte wechseln zwischen dem Museum und der Universität.
Der Eintritt ist frei. Um Spenden wird gebeten.
Gerne können Gäste der Veranstaltung im Museum Lüneburg zwischen 17 und 18 Uhr, dem Beginn des Vortrags, das Museum bei freiem Eintritt besuchen.

Ansprechpartner der beteiligten Organisationen

Leuphana Universität Lüneburg
Dr. David Walmsley (david.walmsley@leuphana.de)
PD Dr. Andreas Fichtner (andreas.fichtner@leuphana.de)
Prof. Dr. Werner Härdtle (werner.haerdtle@leuphana.de)

Alfred Toepfer Akademie für Naturschutz
Dr. Janine Sybertz (janine.sybertz@nna.niedersachsen.de)

Museum Lüneburg
Christina Broesike (c.broesike@museumlueneburg.de)

Naturwissenschaftlicher Verein Lüneburg
Prof. Dr. Johannes Prüter (prüter.radegast@t-online.de)
Dr. Christoph Hinkelmann (garrulax@arcor.de)

Mittwoch, 16. Oktober 2024, 18:00 Uhr,
Voraussichtlich im Foyer des Museums Lüneburg

Wieviel Natur braucht der Mensch?
Natur als Erfahrungsraum und Sinninstanz

Prof. Dr. Ulrich Gebhardt, Bielefeld (Foto)

J. Prüter - Im Weidenauwald

Das „gute Leben“ hat Konjunktur und wird in der Philosophie ebenso wie im öffentlichen Diskurs thematisiert. Auch unsere Naturverhältnisse haben etwas mit dem guten Leben zu tun. Es ist für uns nicht gleichgültig, in welchem Verhältnis wir zu unserer Umgebung stehen. Landschaft und Natur, Orte, in denen wir uns aufhalten, sind wesentliche Rahmenbedingungen für ein gelingendes menschliches Leben. In diesem Zusammenhang gibt es zudem eine gesellschaftliche Debatte über den Zusammenhang von unseren Naturverhältnissen und dem guten Leben, die auch politische und ethische Aspekte (Nachhaltigkeit, Klima, Umweltkrise) in den Blick nimmt. Es gibt nicht nur gute Werte, Beziehungen, Lebensstile, Konsumhaltungen und vieles mehr – es gibt gewissermaßen auch „gute Orte“, in denen wir in einer Art von Resonanz „aufblühen“, eben gut leben können.

Das gute Leben ist also auch eine Funktion der Qualität der Natur, der Umwelt, in der wir leben. Für viele Menschen gehört dazu auch die Natur. In den seit 2009 zweijährig durchgeführten Naturbewusstseinsstudien zeigte das Bundesamt für Naturschutz, dass für die meisten Deutschen (über 90%) „die Natur zu einem guten Leben dazu gehört“.

In diesem Kontext werden in dem Vortrag vier Aspekte herausgearbeitet.Natur als Erfahrungsraum

Naturerfahrung und Gesundheit

Naturerfahrung und Naturbewusstsein

Natur als Sinninstanz
Prof. Dr. Ulrich Gebhard, von 1995 bis 2019 Professor für Erziehungswissenschaften unter besonderer Berücksichtigung der Didaktik der Biowissenschaften an der Universität Hamburg. Jetzt an der Universität Bielefeld an der Fakultät für Erziehungswissenschaft. Autor des Standardwerks „Kind und Natur“ zur Bedeutung von Naturerfahrung in der Kindheit.

 

Mittwoch, 30. Oktober 2024, 18.00 Uhr
Leuphana Universität Lüneburg (Hörsaal 5, hinter dem Zentralgebäude)

Renaturierung von Waldmooren.
Eine Chance für Biodiversitäts- und Klimaschutz

Prof. Dr. Joachim Schrautzer, Kiel

Waldmoor © J. Schrautzer

In Deutschland sind etwa 300.000 Hektar Moorböden bewaldet. Der größte Teil davon ist entwässert und wird forstwirtschaftlich genutzt, so dass die Systeme ihre Funktion als wertvolle Lebensräume und Kohlenstoffspeicher nicht mehr erfüllen können. Im Vortrag wird der aktuelle Stand der Waldmoorforschung vorgestellt. Dabei ist die standortsökologische und biozönotische Charakterisierung und Klassifizierung der Systeme die Grundlage für die Beurteilung ihrer Naturschutz- und Klimarelevanz. Die methodischen Probleme bei der Messung und Bilanzierung von Treibhausgas-Emissionen in Wäldern werden ausführlich erläutert und abschließend Handlungsoptionen diskutiert.

Prof. Dr. Joachim Schautzer: Promotion an der Christian-Albrechts-Universität Kiel zur Ökologie von Feuchtwiesen und Seggenriedern in Schleswig-Holstein, Habilitation über Ökosystemfunktionen von Niedermooren, seit 2009 Leitung der Abteilung Angewandte Ökologie am Institut für Ökosystemforschung der Christian-Albrechts-Universität.

 

Mittwoch, 13. November 2024, 18:00 Uhr,
Voraussichtlich im Foyer des Museums Lüneburg

Wolken und ihre Bedeutung für Wetter, Klima und Umwelt

Prof. Dr. Markus Quante, Lüneburg (Foto)

Wolkenbildung nach Regen © M. Quante

Für uns alle sind sie vertraute Elemente am Himmel, Wolken in ihren unterschiedlichsten Erscheinungsformen. Für unser Leben haben sie eine immense Bedeutung. Wolken sind zentraler Bestandteil des globalen Wasserkreislaufs, in ihnen werden die Regentropfen und Eiskristalle gebildet, die am Ende große Teile des aus den Ozeanen verdunsteten Wassers auf die Kontinente bringen, wo es uns für den Nahrungsmittelanbau und als Trinkwasser zu Verfügung steht. Der Niederschlagsvorgang zählt zu den Wetterereignissen. Wolken, die im globalen Mittel mehr als 70% der Erde bedecken, sind auch ein ungemein wichtiger Klimafaktor. Die im Klimasystem alles antreibende Sonneneinstrahlung wie auch die ausfallende Wärmestrahlung müssen auf ihrem Weg die Atmosphäre und damit häufig Wolken passieren. Dabei kommt es zur Streuung und Absorption, beides im Ausmaß abhängig von der Partikelart, -anzahl und Größenverteilung. Tiefe Wasserwolken haben einen kühlenden Effekt auf das Klima, hohe Eiswolken tendieren dazu das Klima zu erwärmen, da sie einen eigenen Treibhauseffekt aufweisen. Derzeit überwiegt der kühlende Einfluss der Wolkenpopulation, das kann sich aber mit dem Klimawandel verändern. In Klimamodellen gehören Wolken und ihre Wechselwirkung mit Partikeln in der Atmosphäre zu den größten Unsicherheitsfaktoren. Der Umwelteinfluss von Wolken ist hauptsächlich durch chemische Umwandlungsprozesse von Schadgasen in Wassertröpfchen und an Eiskristallen gegeben. Die in Wolken entstehenden Niederschläge bringen auch Anteile von Schadgasen und Feinstaubpartikeln zurück zum Erdboden, ein Vorgang der nasse Deposition genannt wird. Dadurch wird die Atmosphäre gereinigt.

Der Vortrag wird die unterschiedlichen Wolkenarten vorstellen und deren Bildung auf verständliche Weise beschreiben. Die Niederschlagsbildung und die Prozesse, die die Klimawirksamkeit und den Umwelteinfluss ausmachen, werden kurz skizziert. Abschließend werden moderne Wolkenbeobachtungsinstrumente - am Boden, auf Flugzeugen und auf Satelliten - anschaulich vorgestellt.

Der Referent ist Dipl.-Ing. für Umwelttechnik und Diplommeteorologe, stellvertretender Leiter der Abteilung Chemietransportmodellierung am Institut für Umweltchemie des Küstenraums, Helmholtz-Zentrum hereon GmbH in Geesthacht und Honorarprofessor an der Leuphana-Universität Lüneburg. Auch ist er Mitglied im Exzellenzcluster "Climate, Climatic Change and Society CliCCS" an der Universität Hamburg.

 

Mittwoch, 27. November 2024, 18:00 Uhr,
Leuphana Universität Lüneburg (Hörsaal 5, hinter dem Zentralgebäude)

Wald im Spannungsfeld von Holzernte, Klimastress und Naturschutz

Prof. Dr. Christoph Leuschner, Göttingen


Hainsimsen-Buchenwald im Harz © W. Haerdtle

Unser Wald ist nicht nur Lieferant des immer stärker nachgefragten Rohstoffes Holz, sondern auch Heimstätte einer reichen Biodiversität und er erfüllt wichtige Funktionen im Landschaftswasserhaushalt und der Klimaregulation. Gleichzeitig setzt der voranschreitende Klimawandel den Wald wachsendem Stress aus, der die Vitalität unserer wichtigsten Baumarten gefährdet. Dennoch hat der Holzeinschlag in den deutschen Wäldern seit 1990 um rund 50 % zugenommen. Welche Auswirkungen haben diese Veränderungen auf die Lebensgemeinschaften des Waldes und wie lassen sich Holznutzung und Erhalt der Systemfunktionen des Waldes in Zeiten des Klimawandels in Einklang bringen? Der Vortrag beleuchtet dieses Spannungsfeld und skizziert Anforderungen an eine zukünftige Waldpolitik.

Christoph Leuschner ist Professor für Pflanzenökologie an der Fakultät Biologie an der Universität Göttingen und dort Direktor der Abteilung Pflanzenökologie und Ökosystemforschung. Seine Forschungsschwerpunkte sind u.a. Ökologie und Ökophysiologie temperater und tropischer Baumarten, Effekte des Klimawandels auf Waldökosysteme sowie Biodiversität und Ökosystemfunktonen in Wäldern. Er ist - zusammen mit H. Ellenberg - Autor des zweibändigen Standard-Lehrbuches "Vegetation Ecology of Central Europe".

 

Mittwoch, 11. Dezember 2024, 18:00 Uhr,
Leuphana Universität Lüneburg (Hörsaal 5, hinter dem Zentralgebäude)

Artenkenntnis – vom Aussterben bedroht?

Dirk Mertens und Dr. Annika Rodenhauser, Schneverdingen

Gräserbestimmung © A. Morascher

Der Rückgang der Artenvielfalt ist mittlerweile als eine der großen Krisen unserer Zeit im öffentlichen Bewusstsein angekommen, aber was ist mit dem Rückgang der Menschen, die Arten noch selbst bestimmen können?

Wer begeistert Menschen für das, was schützenswert ist? Woher kommen Daten über naturschutzfachlich wertvolle Bereiche, wenn es kaum noch Artenkennerinnen und -kenner gibt? Was passiert mit dem Wissen der älteren Expertinnen- und Expertengeneration? Wo sind die Menschen, von denen und mit denen ich lernen kann?

Dirk Mertens vom Verein Naturschutzpark und Dr. Annika Rodenhauser von der Alfred Toepfer Akademie für Naturschutz stellen als unsere Antwort auf diese Fragen das „Kompetenznetzwerk Artenkenntnis Niedersachsen“ vor, geben einen Überblick über landes- und bundesweite Initiativen und zeigen, welche Bedeutung Artenkenntnis für den Naturschutz hat. Und wie viel Spaß sie macht.

Nach dem Studium der Landschaftsarchitektur an der FH Höxter war Dirk Mertens zunächst freiberuflich bei der Erstellung von Gutachten und Gebietsdokumentationen zum Vorkommen von Tier- und Pflanzenarten tätig. Im Rahmen der Mitarbeit in der Unteren Naturschutzbehörde Holzminden entwickelte er Konzepte zum Erhalt der Arten- und Biotopvielfalt in Kooperation mit der Landwirtschaft. Seit 2002 arbeitet er als Fachbereichsleiter für Naturschutz und Offenlandpflege bei der VNP Stiftung Naturschutzpark (VNP) und ist zuständig für die Umsetzung praktischer Biotoppflegemaßnahmen zum Artenschutz in verschiedensten Biotopen. Die Beobachtung, dass im Rahmen der meisten Studiengänge einer fachgerechten Ansprache von Tier- und Pflanzenarten nur noch geringe Zeit und Wertschätzung gewidmet wird, war ausschlaggebend für die Initiative zur Ausrichtung einer Reihe von Seminaren zur Vermittlung von Artenkenntnis im Rahmen der Umweltbildungsarbeit des VNP. Diese Seminare gaben einen Impuls zur Etablierung einer durch die BINGO Umweltstiftung geförderten landesweiten Initiative zur Förderung von Artenkennern im Rahmen des Kompetenznetzwerkes Artenkenntnis Niedersachsen (KNAK).

Dr. Annika Rodenhauser ist Biologiedidaktikerin und aktuell Gesamtkoordinatorin des Verbundprojekts „Kompetenznetzwerk Artenkenntnis Niedersachsen“ an der Alfred Toepfer Akademie für Naturschutz. Zuvor war sie, seit 2018, Lehrende im Bereich „Didaktik der Naturwissenschaften“ an der Leuphana Universität Lüneburg.

 

Mittwoch, 22. Januar 2025, 18:00 Uhr,
Voraussichtlich im Foyer des Museums Lüneburg

Wo die Heimat der Kamele ist. Reiseeindrücke von Landschaften, Tieren und Menschen in der Mongolei

Dr. Bernd Nicolai, Halberstadt

Traditioneller Pferdefang © B. Nicolai

In der Mitte Asiens, der größten Landmasse der Erde, liegt die Mongolei. Als Binnenstaat besitzt er zwar keine Meeresküste, aber eine Vielfalt außergewöhnlicher Landschaften, von der Nadelwald-Taiga im Norden, über verschiedene Formen der Steppengebiete zu Hochgebirgen (Altai bis über 4000 m NN) im Westen, bis zu den „Singenden Dünen“ der Wüste Gobi im Süden. Anlässlich zweier naturkundlich orientierter Studienreisen besuchte Bernd Nicolai gemeinsam mit befreundeten Ornithologen einige Teile des riesigen Landes, das zu den am dünnsten besiedelten der Erde zählt. Im Vortrag berichtet er mit zahlreichen Bildern von seinen Erlebnissen in der Natur und interessanten Begegnungen mit Vögeln und anderen Tieren, aber auch den Menschen und ihrer entbehrungsreichen Lebensweise.

Dr. Bernd Nicolai studierte Biologie in Rostock. Er interessierte sich schon früh für Ornithologie, Studienreisen in ferne Länder und Naturschutz. 1981 übernahm er die Stelle des Kurators im Museum für Vogelkunde in Halberstadt, dem bekannten Museum Heineanum. Nach einer kurzen Anstellung in der Naturschutzbehörde in Magdeburg 1990 kehrte er bereits 1991 als Direktor des Vogelkunde-Museums nach Halberstadt zurück. Bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand 2016 war er in dieser Position tätig. Seitdem stehen naturkundliche Reisen insbesondere in zentral-asiatische Länder im Vordergrund seines noch immer vielseitigen Schaffens.

 

Mittwoch, 29. Januar 2025, 18:00 Uhr,
Museum Lüneburg

Naturschutzarbeit in Schleswig-Holstein

Jeanine Wagner, Mölln

Am Schalsee © J. Wagner

Die Integrierte Station Lauenburgische Landschaften in Mölln ist eine von sechs Außenstellen des Landesamtes für Umwelt Schleswig-Holstein. Diese setzen Naturschutzziele in besonders bedeutsamen Naturräumen um und verknüpfen die unterschiedlichen Anforderungen von Naturschutz, Forst-, Wasser- und Landwirtschaft, Regionalentwicklung, sanftem Tourismus, wissenschaftlichen Untersuchungen und Öffentlichkeitsarbeit und führen die verschiedenen Interessengruppen zusammen. Die konkreten Aufgabenbereiche der Stationen sind den jeweiligen Verhältnissen und Schwerpunkten vor Ort angepasst. Durch die intensive Kenntnis der Gebiete, der Situation vor Ort und die aktive Kommunikation mit den lokalen Akteuren und Bürgern ist eine erfolgreiche Zusammenarbeit möglich.

Die Integrierte Station Lauenburgische Landschaften ist schwerpunktmäßig im Kreis Herzogtum Lauenburg tätig. Dieser Landkreis besticht durch seinen hohen Waldanteil, zahlreiche Seen und Gewässer, Moore und Trockenlebensräume. Viele Flächen wurden für den Naturschutz gesichert und stellen wertvolle Refugien für bedeutende Arten und Lebensräume dar.

Der Vortrag befasst sich mit der konkreten Arbeit der Station in Mölln. In reich bebilderten Beispielen werden die vielfältigen Aufgaben der Naturschutzarbeit veranschaulicht, wie Moorrenaturierungsprojekte oder Pflege von Heideflächen. Neben der praktischen Arbeit mit z.T. Spezialmaschinen, gibt es auch einen Einblick in die konzeptionelle und moderierende Arbeit der Station.

Jeanine Wagner, Leiterin der Integrierten Station Lauenburgische Landschaften, hat Forstwirtschaft in Eberswalde und Umweltmanagement in Kiel studiert. Bevor sie 2016 die Leitung der Integrierte Station in Mölln übernahm, hat sie drei Jahre im Artenschutz der Stadt Kiel gearbeitet.

 

Mittwoch, 12. Februar 2025, 18:00 Uhr,
Leuphana Universität Lüneburg (Hörsaal 5, hinter dem Zentralgebäude)

Aktionsplan Birkhuhn in der Lüneburger Heide. Ein Paradebeispiel für partizipative Naturschutzarbeit?
Carmen Rethschulte, Schneverdingen, und Dr. Daniel Tost, Hannover

Birkhenne in der Lüneburger Heide (Fotofalle) © TiHo/ITAW, Hannover

Die „Erarbeitung des Aktionsplans zum Schutz des Birkhuhns in der Lüneburger Heide“ ist ein Kooperationsprojekt des Instituts für Terrestrische und Aquatische Wildtierforschung (ITAW) und der Alfred Toepfer Akademie für Naturschutz (NNA), gefördert durch Jagdabgabemittel des Niedersächsischen Ministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz. Mit dem „Aktionsplan Birkhuhn Lüneburger Heide“ wird ein niedersächsisches Konzept zum Schutz und langfristigen Erhalt der letzten autochthonen Population der Mitteleuropäischen Tiefebene erarbeitet. Die Erarbeitung des Aktionsplans ist für den Zeitraum 01/2024 bis 12/2025 vorgesehen und erfolgt partizipativ mit Betroffenen aus Grundbesitzern, Gebietsbetreuung, Verwaltung und weiteren Stakeholdern. In diesem Zeitrahmen sollen durch verschiedene Workshops und Beteiligungsformate Zielvorgaben, Handlungsrahmen und -felder sowie konkrete Maßnahmen erarbeitet und als Aktionsplan gemeinschaftlich verabschiedet werden.
Inhalt des Vortrags:
• Darstellung der aktuellen Situation der Birkhuhn-Metapopulation
• Erkenntnisse aus der Birkhuhn-Forschung
• Wie wählt man systematisch die relevanten Stakeholder aus einer großer Anspruchsgruppe aus? Wie bindet man diese Stakeholder in einem Beteiligungsprozess ein?
• Wie lässt sich eine iterative, von Wissenschaft, Praxis und Öffentlichkeit getragene Maßnahmenentwicklung gewährleisten? Wie kann eine strukturierte Entscheidungsfindung bei der Maßnahmenentwicklung gestaltet werden?

Carmen Rethschulte hat Umweltplanung an der Leibniz Universität Hannover studiert, arbeitet aktuell als wiss. Mitarbeiterin der Alfred Toepfer Akademie für Naturschutz im Projekt „Aktionsplan Birkhuhn“, war vorher als wiss. Mitarbeiterin am Institut für Umweltplanung der Leibniz-Universität Hannover in der Arbeitsgruppe Naturschutz und Landschaftsökologie tätig.

Dr. Daniel Tost hat Geoökologie an der TU Braunschweig studiert, forscht seit 2014 als wiss. Mitarbeiter am Institut für Terrestrische und Aquatische Wildtierforschung (ITAW) an der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover zum Birkhuhn in der Lüneburger Heide und arbeitet aktuell im Projekt „Aktionsplan Birkhuhn“.

 

Mittwoch, 19. März 2025, 18:00 Uhr,
Museum Lüneburg

Mitgliederversammlung des Naturwissenschaftlichen Vereins
evtl. mit Kurzvortrag aus den eigenen Reihen.